Das Auge
Das Auge vermittelt mehr Eindrücke als jedes andere Sinnesorgan. Pro Sekunde nehmen die Augen 10 Millionen Informationen auf und geben sie ans Gehirn weiter.
Die Augen funktionieren dabei wie eine Filmkamera: Genau wie bei einem Kameraobjektiv fällt Licht durch die einzelnen Bauteile des Auges – Hornhaut, vordere Augenkammer, Pupille, Linse und Glaskörper – bis auf die Netzhaut. Dort wird das Licht gebündelt – es entstehen Bilder. Von der Netzhaut wandern diese über den Sehnerv zum Gehirn. Aus der Kombination der Bildeindrücke beider Augen entsteht eine räumliche Vorstellung unserer Umgebung: SCHARF SEHEN. BESSER LEBEN.
Die Hornhaut
Die Hornhaut (lat.: Cornea) ist quasi das Fenster des Auges: Durch sie fällt das Licht hinein. Sie besteht aus Kollagenfasern, die so fein miteinander verwoben sind, dass sie eine glasklare Kuppel bilden. Diese Kuppel ist etwas über einen halben Millimeter dick. Ihre Außenseite ist mit Tränenflüssigkeit benetzt. Die Hornhaut bündelt eintretende Lichtstrahlen mit einer Brechkraft von 43 Dioptrien und ist deshalb sehr wichtig, um auf der Netzhaut ein Bild zu erzeugen. So können wir mit dem Auge sehen.
Die Pupille
Als Pupille bezeichnet man die Öffnung in der Mitte der Iris (Regenbogenhaut). Sie stellt sich immer auf die jeweiligen Lichtverhältnisse ein: Bei Helligkeit ist die Pupille nur eine winzige Öffnung. Bei Dunkelheit dagegen weitet sie sich, um möglichst viel Licht hindurchzulassen. Außerdem wird sie vom Gemütszustand beeinflusst: Bei Angst, Aufregung oder großer Freude kann sich die Pupille weiten. Kinder haben generell größere Pupillen als ältere Menschen.
Die Linse
Bei der Augenlinse (lat.: Lens crystallina) handelt es sich um eine Sammellinse. Sie bündelt das durch die Pupille eintretende Licht, sodass auf der Netzhaut ein scharfes Bild entsteht. Die Linse ist elastisch und kann ihre Brechkraft ändern, um sowohl weit entfernte als auch nahe Gegenstände zu fokussieren. Das geschieht mit Hilfe eines kleinen Muskels, des Ziliarmuskels. Diese Schärfenanpassung nennt man Akkommodation. Im Laufe des Lebens wird die Linse immer steifer, sie ist nicht mehr so elastisch. Ihre Brechkraft wird dadurch immer geringer. Im Endstadium äußert sich das als Alterssichtigkeit.
Die Netzhaut
Die extrem lichtempfindliche Innenauskleidung des Auges nennt man Netzhaut (lat.: Retina). Sie ist mit etwa 127 Millionen Lichtrezeptoren besetzt: Diese wandeln das Licht in Nervenimpulse um, nachdem es Hornhaut, Linse und Glaskörper durchquert hat. Für das Farbsehen sind Zapfen-Rezeptoren zuständig, für das Hell-Dunkel-Sehen dagegen Stäbchen. Interessanterweise ragen die Zapfen und Stäbchen nicht ins Augeninnere, sondern sie wachsen auf der hinteren Netzhautschicht und zeigen nach außen.
Der gelbe Fleck
Der gelbe Fleck (lat. Macula lutea), auch Makula genannt, liegt im Zentrum der Netzhaut neben der Einmündung des Sehnervs. Er hat seinen Namen von dem gelben Farbstoff Lutein, der dort besonders stark eingelagert ist. In der Mitte des gelben Flecks liegt eine kleine Vertiefung, die so genannte Fovea centralis. Sie ist der Ort des schärfsten Sehens, denn hier sitzen die Lichtrezeptoren so dicht gepackt wie sonst nirgends. Wenn man ein Objekt anschaut, drehen sich die Augen automatisch so, dass das Objekt auf dieser zentralen Vertiefung des gelben Flecks abgebildet wird.
Der Sehnerv
Der Sehnerv (lat.: Nervus opticus) leitet die Informationen von der Netzhaut an das Gehirn weiter. Er ist ein gewaltiges Bündel aus Nervenfasern und einen halben Zentimeter dick. Seine Austrittsstelle aus der Netzhaut ist die so genannte Papille, auch als der blinde Fleck bekannt. An dieser Stelle der Netzhaut sitzen keine Lichtrezeptoren. Deshalb fehlt in dem Bild, das das Gehirn wahrnimmt, immer ein kleines Stück. Davon bemerkt man im Normalfall aber nichts. Wie auch die Netzhaut ist der Sehnerv Teil des Gehirns.